Die 50-jährige Andrea Schmitzberger ist Athletin bei der LG Innviertel. Die Büroangestellte hat eine Marathonbestzeit von 03:12 Stunden. Vor einiger Zeit hat “Schmitzi” ihre Liebe zum Trailrunning entdeckt. 2019 konnte Andrea mit ihrer Vereinskollegin, Andrea Zogsberger, einen riesen Erfolg feiern.

Ein Interview von „Helden des Laufsports“.

Helden des Laufsports: Wann und wie bist du zum Laufsport gekommen?

Andrea Schmitzberger: Das ist schon ziemlich lange her. Begonnen habe ich im Mai 1997. Damals konnte ich noch keinen Kilometer am Stück laufen, aber mit ein wenig Hartnäckigkeit hat sich das schnell geändert. Eigentlich wollte ich nur etwas mehr für meine Gesundheit tun. Laufen habe ich versucht, weil es unkompliziert ist. Man kann einfach vor der Haustür starten, braucht keine Terminvereinbarungen und außer Laufschuhen auch keine großartige Ausrüstung.

Deine Marathonbestzeit liegt bei 03:12 Stunden. Wo bist du diese Zeit gelaufen und wie hast du diesen Tag noch in Erinnerung?

Das war in Amsterdam. Start und Ziel waren im Olympiastadion und Lois, mein Mann, hat mich angefeuert. Da er den Halbmarathon am Nachmittag lief, konnte er sogar noch auf meinen Zieleinlauf warten. Bis Kilometer 37 ging es auf eine Endzeit unter 03:10 Stunden zu, aber das Tempo konnte ich dann doch nicht bis zum Ende halten. Im Ziel war ich trotzdem sehr, sehr zufrieden. Lois war der erste Gratulant, noch bevor er den Halbmarathon absolvierte. Wir haben am Abend dann natürlich noch gefeiert.

Welche sportlichen Highlights durftest du noch erleben?

Zu den Highlights zählen sicher die Marathonreisen, die wir gemeinsam mit unseren Freunden unternommen haben. Zum Beispiel der Honolulu Marathon, Start um 05:00 Uhr früh mit 20.000 Japanern und riesigem Feuerwerk, der Disney Marathon in Orlando mit seiner Streckenführung durch Disney World und Epcot, Venedig mit Ziel gleich neben dem Markusplatz, der Sherry Marathon in Andalusien mit Sherry Verkostung auf halber Strecke in den Weinbergen. Sehr speziell waren für mich natürlich auch die Marathons in Berlin, New York, Chicago und Boston.

Vor einiger Zeit hast du die Liebe zu den Bergen entdeckt. Was bedeutet Trailrunning für dich?

Trailrunning bedeutet sehr viel Abwechslung! Der Wettkampfgedanke tritt in den Hintergrund. Viel wichtiger ist das Naturerlebnis. Auch die Gemeinschaft unter den Trailrunnern ist speziell. Wenn man bei einem Rennen gerade mal nicht so gut aussieht, wird einem gleich Hilfe angeboten. Das finde ich einfach super.

2019 hast du erfolgreich den Transalpin Run absolviert. Im Team mit deiner Vereinskollegin, Andrea Zogsberger, durftest du über Platz drei jubeln. Was bleibt von diesem Acht-Tage-Trip hängen?

Die acht Tage im Team Andrea & Andrea waren anstrengend, aber auch unvergesslich schön. Ein Zieleinlauf nach 274 Kilometern, 16150 Höhenmetern, nach allen Gefühlslagen von Verunsicherung und Zweifel über Hoffnung und Zuversicht ist einfach unbeschreiblich. Was bleibt sind ganz, ganz viele positive Impressionen. Die Menschen an der Strecke und in den Zielorten waren unglaublich nett und hilfsbereit zu uns. Die Berge und Landschaft sind wirklich atemberaubend. Als Team haben wir uns super ergänzt und so auch wirklich viel erreicht. Und selbstverständlich die Erinnerung an den Moment, als wir nach acht Tagen gemeinsam ins Ziel gelaufen sind. Wir waren ein tolles Team.

Wenn du an deine aktivsten Zeiten zurückdenkst, wie sah da eine intensive Trainingswoche aus?

Sechs bis sieben Mal pro Woche standen die unterschiedlichsten Trainingseinheiten am Programm. Also Intervalle, Tempodauerlauf, lockerer Dauerlauf, regenerativer Dauerlauf und natürlich eine lange Einheit.

Hattest du in deiner Laufbahn mit vielen Verletzungen zu kämpfen?

Eigentlich nicht, natürlich hat es mal da oder dort gezwickt, aber eine gröbere Verletzung blieb mir erspart.

Wie wichtig ist dir, im Zusammenhang mit dem Laufen, das Thema Ernährung?

Ich versuche mich gesund zu ernähren. Das hat aber nicht zwingend mit dem Laufen zu tun.

Welche großen Pläne hast du für die Zukunft?

Dieses Jahr wollten mein Mann und ich eigentlich nach Schweden und uns dort sportlich betätigen. Allerdings mussten wir das wegen Corona auf 2021 verschieben. Aktuell wird in den Bergen “nur” trainiert – für heuer sind keine Wettkämpfe geplant. Dieses Jahr ist sowieso nicht planbar!

Welche Hobbys, außer dem Sport, hast du noch?

Lesen steht da ganz oben auf der Liste. Zeitungen und Literatur aus den verschiedensten Bereichen interessieren mich. Theaterbesuche planen wir auch regelmäßig ein. Leider bleibt ja neben Arbeit, Sport und Familie nicht ganz so viel Zeit. Reisen gehört definitiv auch zu meinen Hobbys.