Kurt Steinhofer absolvierte bei einem Ultralauf in Kirchschlag 180 Kilometer und wurde somit Tagessieger. Der Waldzeller ist damit am vorläufigen Höhepunkt seiner Ultralaufkarriere, die nach einem Schicksalsschlag begann, angekommen.

WALDZELL. Gelaufen sei er schon immer, sagt Kurt Steinhofer, doch nachdem seine Frau vor zwei Jahren infolge einer schweren Krankheit verstorben ist, wurde das Laufen zur Therapie. „Es hat mir durch eine sehr schwere Zeit geholfen“, sagt der Vater zweier Jungs. Und der 46-Jährige ist viel gelaufen und so zum Ultralaufsport gekommen. Läufe jenseits der 42 Kilometer wurden für Steinhofer normal und fast schon logischerweise nahm er an Wettkämpfen teil.

Laufen als Flucht aus dem Alltag

„Zu Beginn war es eine Flucht aus dem Alltag, aber die Community, die ich hier kennengelernt habe und mich aufgenommen hat, ist mittlerweile ein sehr wichtiger Teil meines Lebens geworden. Das geht weit über den Laufsport hinaus“, betont der Ausdauersportler. Seine favorisierte Laufserie wurde die Austrian-Backyard-Ultra-Laufserie, die aus sechs Rennen besteht. Bei diesem Format werden die Ultraläufer stündlich auf eine 6,7 Kilometer lange Runde geschickt und am Ende bleibt einer übrig. Schon mehrmals lief der Läufer der LG Innviertel bei solchen Rennen um Podestplätze mit – seinen Karrierehöhepunkt erlebte der Waldzeller jedoch beim Saisonfinale in Kirchschlag.

Auch wenn man auf der Strecke Gegner ist: Die Ultralaufsportszene sei wie eine große Familie, so Kurt Steinhofer.  | Foto: Steve Auch
Auch wenn man auf der Strecke Gegner ist: Die Ultralaufsportszene sei wie eine große Familie, so Kurt Steinhofer. Foto: Steve Auch

199 Athleten hinter sich gelassen

Dort holte er sich mit 180 Kilometern den ersten Tagessieg und setzte sich damit gegen 199 andere Ultraläufer durch. „Am Samstag erfolgte um sechs Uhr der Startschuss und die Strecke im Mühlviertel war so, wie ich sie liebe: hügelig, auf Schotter- und Asphaltwegen sowie großteils im Wald. Außerdem auch noch “schöne” 150 Höhenmeter pro Runde“, sagt Steinhofer. Nach 26 Runden hatte der LGI-Athlet nur noch einen Gegner, in der 27. Runde war er bereits alleine und beendete nach 27 Stunden das Rennen.

Trotz aller Erfolge sei ihm der Spaß am Laufen noch immer am wichtigsten. Trotzdem, so Steinhofer (Mitte), sei es immer wieder beeindruckend, seine eigenen Grenzen zu verschieben. | Foto: Steve Auch
Trotz aller Erfolge sei ihm der Spaß am Laufen noch immer am wichtigsten. Trotzdem, so Steinhofer (Mitte), sei es immer wieder beeindruckend, seine eigenen Grenzen zu verschieben. Foto: Steve AuchMario Friedl

“Ich konnte es kaum fassen”

„Es war so unglaublich emotional, ich konnte es kaum fassen! Im Ziel kamen mir die Freudentränen“, sagt Steinhofer, der in der gesamten Laufserie den dritten Platz belegte. In der Teamwertung war er ebenfalls erfolgreich. Mit Markus Hangler und Andreas Prommegger holte sich der 46-Jährige auch noch den Sieg in der Teamwertung. Doch trotz aller Erfolge sei ihm der Spaß am Laufen noch immer am wichtigsten. Trotzdem, so der Sportler, sei es immer wieder beeindruckend, seine eigenen Grenzen zu verschieben.