Seit März dieses Jahres hatte Ultraläufer Max Böttinger von der LG Innviertel, aufgrund einer Achillessehnenverletzungen, nur alternatives Rad- oder Schwimmtraining absolvieren können. Hinter seinem Start beim „Comrades Marathon“ in Südafrika stand ein großes Fragezeichen – am Ende war der 60-Jährige aber mehr als erleichtert.

Die Legende „Comrades Marathon“

Der Comrades Marathon in Südafrika ist der teilnehmerstärkste und zugleich der traditionsreichste Ultramarathon weltweit. Sein Entstehen verdankt er einem Veteranen des ersten Weltkrieges, Vic Clapham, welcher mit dem Lauf ein Denkmal für seine gefallenen Kameraden setzen wollte. Bei der ersten Auflage 1921 waren es insgesamt 34 Starter und 17 Finisher – heute sind dort rund 20.000 Ultraläufer am Start. Bei diesem Lauf gibt es ein beinhartes Limit von 12 Stunden – Böttinger benötigte 11:52 Stunden!

Mühsame Vorbereitung – Happy End am Wettkampftag

Wie erwähnt, hatte Böttinger in der Vorbereitung massive Verletzungsprobleme, war Dauergast beim „Physio“ und verbrachte etliche Stunden mit Therapiemaßnahmen. Bei der Marathonmesse, am Tag vor dem Wettkampf, wurde der Rieder noch ordentlich „getapt“ und nach dem er beim Wettkampf auch noch Kompressionstrümpfe verwendete, hatte Böttinger beim Lauf keine Beschwerden mehr. Der Startschuss fiel in Durban, von dort an mussten die Athleten 86,8 Kilometer und etliche Höhenmeter (rund +2.400 Hm, –1.750 Hm) bewältigen. Deswegen wird der Lauf auch nicht zu Unrecht “Lauf der tausend Hügeln” genannt. Eine sportliche Herausforderung, die den Athleten in Südafrika alles abverlangt. Für Böttinger verlief das Rennen durchaus positiv, nur die fehlenden Trainingskilometer machten seiner Muskulatur etwas zu schaffen.

Mentale Herausforderung für jeden Athleten

Erschwerend kam noch hinzu, dass bei diesem Lauf insgesamt sechs (!) Kontrollpunkte rechtzeitig passiert werden mussten, da man es dort sonst als Läufer nicht in die Wertung schafft. Eine extreme mentale Belastung für jeden Athleten. Nach 11:52 kam der LGI Athlet erschöpft aber überglücklich ins Ziel – nur 8 Minuten vor der Deadline! In seiner Altersklasse (M60) waren 623 Athleten am Start, davon erreichten 323 noch vor den magischen 12 Stunden das Ziel.

“Vic Clapham” als Belohnung

Für Läufer, die zwischen 11 und 12 Stunden unterwegs waren, gab es zur Belohnung die “Vic Clapham” Medaille. Da sich Start und Ziel von Jahr zu Jahr abwechselt (Pietermaritzburg – Durban oder umgekehrt), bekommen all jene Läufer, die schon beide „Richtungen“ gefinished haben auch die “Back to Back” Medaille umgehängt. Auf beides ist Max Böttinger berechtigterweise sehr stolz.

Herzliche Gratulation für diese unglaublich tolle kämpferische Leistung.